.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 1996 Andries Brouwer (aeb@cwi.nl) .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. 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November 2020" Linux Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG sysctl \- Systemparameter lesen/schreiben .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP \fB#include \fP .PP \fBint _sysctl(struct __sysctl_args *\fP\fIargs\fP\fB);\fP .fi .SH BESCHREIBUNG \fBDieser Systemaufruf existiert auf aktuellen Kerneln nicht mehr!\fP Siehe ANMERKUNGEN. .PP Der Aufruf \fB_sysctl\fP() liest und/oder schreibt Kernel\-Parameter, zum Beispiel den Rechnernamen oder die maximale Anzahl geöffneter Dateien. Das Argument hat die Form .PP .in +4n .EX struct __sysctl_args { int *name; /* Variable beschreibender Vektor aus Ganzzahlen */ int nlen; /* Länge dieses Vektors */ void *oldval; /* 0 oder Adresse, an der der alte Wert gespeichert werden soll */ size_t *oldlenp; /* verfügbarer Platz für den alten Wert, überschrieben durch die tatsächliche Größe des alten Wertes */ void *newval; /* 0 oder Adresse des neuen Wertes */ size_t newlen; /* Größe des neuen Wertes */ }; .EE .in .PP Dieser Aufruf sucht in einer Baumstruktur, die möglicherweise einer Verzeichnisstruktur unter \fI/proc/sys\fP ähnelt, und ruft, wenn das gewünschte Element gefunden wird, eine entsprechende Routine auf, um den Wert zu lesen oder zu verändern. .SH RÜCKGABEWERT Bei erfolgreichem Abschluss gibt \fB_sysctl\fP() 0 zurück. Andernfalls wird ein Wert von \-1 zurückgegeben und \fIerrno\fP entsprechend gesetzt. .SH FEHLER .TP \fBEACCES\fP, \fBEPERM\fP keine Suchrechte für eines der vorgefundenen »Verzeichnisse«, keine Leserechte, wenn \fIoldval\fP nicht null war oder keine Schreibrechte, wenn \fInewval\fP nicht null war. .TP \fBEFAULT\fP Der Aufruf fragte nach dem vorherigen Wert durch Setzen von \fIoldval\fP auf einen Wert ungleich NULL, stellte dafür aber keinen Platz in \fIoldlenp\fP zur Verfügung. .TP \fBENOTDIR\fP \fIname\fP wurde nicht gefunden. .SH VERSIONEN Dieser Systemaufruf erschien erstmalig in Linux Version 1.3.57. Er wurde in Linux 5.5 entfernt; die Glibc\-Unterstützung wurde in Version 2.32 entfernt. .SH "KONFORM ZU" Dieser Aufruf ist Linux\-spezifisch und sollte nicht in portierbaren Programmen benutzt werden. Er entstammt BSD\-4.4. Ausschließlich Linux hat das Abbild \fI/proc/sys\fP und die Schemata der Objektbenennung unterscheiden sich in Linux und 4.4BSD, aber die Deklaration der Funktion \fBsysctl\fP() ist in beiden gleich. .SH ANMERKUNGEN Die Verwendung dieses Systemaufrufs war seit langem misbilligt: seit Linux 2.6.24 führte die Verwendung dieses Systemaufrufs zu Warnungen im Kernelprotokoll und in Linux 5.5 wurde der Systemaufruf schließlich entfernt. Verwenden Sie stattdessen die Schnittstelle \fI/proc/sys\fP. .PP Beachten Sie, dass auf älteren Kerneln, auf denen dieser Systemaufruf noch existiert, er nur verfügbar ist, wenn der Kernel mit der Option \fBCONFIG_SYSCTL_SYSCALL\fP konfiguriert wurde. Desweiteren stellt Glibc keinen Wrapper\-Aufruf für diesen Systemaufruf bereit, daher muss \fBsyscall\fP(2) verwandt werden. .SH FEHLER Die Objektnamen verändern sich zwischen Kernel\-Versionen, was diesen Systemaufruf für Anwendungen wertlos macht. .PP Nicht alle verfügbaren Objekte sind richtig dokumentiert. .PP Es ist noch nicht möglich, das Betriebssystem durch Schreiben nach \fI/proc/sys/kernel/ostype\fP zu ändern. .SH BEISPIELE .EX #define _GNU_SOURCE #include #include #include #include #include #include int _sysctl(struct __sysctl_args *args ); #define OSNAMESZ 100 int main(void) { struct __sysctl_args args; char osname[OSNAMESZ]; size_t osnamelth; int name[] = { CTL_KERN, KERN_OSTYPE }; memset(&args, 0, sizeof(args)); args.name = name; args.nlen = sizeof(name)/sizeof(name[0]); args.oldval = osname; args.oldlenp = &osnamelth; osnamelth = sizeof(osname); if (syscall(SYS__sysctl, &args) == \-1) { perror("_sysctl"); exit(EXIT_FAILURE); } printf("Auf dieser Maschine läuft %*s\en", osnamelth, osname); exit(EXIT_SUCCESS); } .EE .SH "SIEHE AUCH" \fBproc\fP(5) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Chris Leick , Helge Kreutzmann und Mario Blättermann erstellt. Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@\:lists.\:debian.\:org Mailingliste der Übersetzer .ME .