.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" DO NOT MODIFY THIS FILE! It was generated by help2man 1.28. .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH SED 1 "Dezember 2018" "sed 4.7" "Dienstprogramme für Benutzer" .SH BEZEICHNUNG Sed \- Stromeditor zum Filtern und Umwandeln von Text .SH ÜBERSICHT \fBsed\fP [\fIOPTION\fP]… \fI{nur\-Skript\-falls\-kein\-anderes\-Skript}\fP[\fIEingabedatei\fP]… .SH BESCHREIBUNG .ds sd \fISed\fP .ds Sd \fISed\fP \*(Sd ist ein Stromeditor (stream editor). Ein Stromeditor wird für grundlegende Texttransformationen auf einen Eingabestrom (einer Datei oder aus einer Verarbeitungskette) verwandt. Obwohl in einigen Aspekten ähnlich zu einem Editor, der Bearbeitungen nach Skript erlaubt (wie \fIEd\fP), führt \*(sd nur einen Durchlauf über die Eingabe(n) durch und ist somit effizienter. Allerdings ist es die Fähigkeit von \*(sd, Text in einer Verarbeitungskette zu filtern, die ihn besonders gegenüber anderen Arten von Editoren auszeichnet. .HP \fB\-n\fP, \fB\-\-quiet\fP, \fB\-\-silent\fP .IP unterdrückt die Ausgabe des Musterbereichs. .HP \fB\-\-debug\fP .IP Kommentiert die Programmausführung .HP \fB\-e\fP Skript, \fB\-\-expression\fP=\fISkript\fP .IP Fügt das Skript zu den auszuführenden Befehlen hinzu .HP \fB\-f\fP Skriptdatei, \fB\-\-file\fP=\fISkriptdatei\fP .IP Fügt den Inhalt der Skriptdatei zu den auszuführenden Befehlen hinzu .HP \fB\-\-follow\-symlinks\fP .IP Symbolischen Links bei der Bearbeitung an Ort und Stelle folgen .HP \fB\-i[ENDUNG]\fP, \fB\-\-in\-place\fP[=\fIENDUNG\fP] .IP Dateien an Ort und Stelle bearbeiten (erstellt Sicherung, falls ENDUNG angegeben) .HP \fB\-l\fP N, \fB\-\-line\-length\fP=\fIN\fP .IP Gibt die gewünschte Zeilenumbruchlänge für den Befehl »l« an .HP \fB\-\-posix\fP .IP Deaktiviert alle GNU\-Erweiterungen .HP \fB\-E\fP, \fB\-r\fP, \fB\-\-regexp\-extended\fP .IP Verwendet erweiterte reguläre Ausdrücke in dem Skript (für Portabilität verwenden Sie POSIX \fB\-E\fP). .HP \fB\-s\fP, \fB\-\-separate\fP .IP Betrachtet Dateien getrennt statt als einzigen, kontinuierlichen langen Strom .HP \fB\-\-sandbox\fP .IP Arbeitet im »Sandbox«\-Modus (deaktiviert e/r/w\-Befehle). .HP \fB\-u\fP, \fB\-\-unbuffered\fP .IP Lädt minimale Datenmenge aus den Eingabedateien und schreibt die Ausgabepuffer öfter .HP \fB\-z\fP, \fB\-\-null\-data\fP .IP Zeilen durch Nullbyte\-Zeichen trennen .TP \fB\-\-help\fP zeigt Hilfeinformationen an und beendet das Programm. .TP \fB\-\-version\fP gibt Versionsinformationen aus und beendet das Programm. .PP Falls weder die Option \fB\-e\fP, \fB\-\-expression\fP, \fB\-f\fP noch \fB\-\-file\fP angegeben wurden, wird das erste nicht Optionsargument als zu interpretierendes Sed\-Skript verwendet. Alle verbleibenden Argumente sind Namen von Eingabedateien. Falls keine Eingabedateien angegeben wurden, wird die Standardeingabe gelesen. .PP GNU\-Sed\-Homepage: . Allgemeine Hilfe beim Einsatz von GNU\-Software: . Fehlerberichte (auf Englisch) per E\-Mail an: . .SH BEFEHLSÜBERSICHT Dies ist nur eine knappe Übersicht über die Befehle von \*(sd, als Erinnerung für alle, die \*(sd bereits kennen. Für ausführlichere Beschreibungen müssen andere Dokumentationen (wie das Texinfo\-Dokument) herangezogen werden. .SS "»Befehle« ohne Adressen" .TP :\ \fIMarke\fP Marke für \fBb\fP\- und \fBt\fP\-Befehle .TP #\fIKommentar\fP Der Kommentar läuft bis zum nächsten Zeilenumbruch (oder dem Ende eines \fB\-e\fP\-Skriptfragments) .TP } Die schließende Klammer eines { }\-Blocks .SS "Befehle ohne oder mit einer Adresse" .TP = Gibt die aktuelle Zeilennumer aus .TP a \e .TP \fIText\fP \fIText\fP anhängen, der eingebettete Zeilenumbrüche mit vorangestelltem Rückschrägstrich (»backslash«) enthält .TP i \e .TP \fIText\fP \fIText\fP einfügen, der eingebettete Zeilenumbrüche mit vorangestelltem Rückschrägstrich (»backslash«) enthält .TP q [\fIRückgabewert\fP] Das \*(sd\-Skript sofort ohne Verarbeitung weiterer Eingabe beenden. Allerdings wird der aktuelle Musterbereich ausgegeben, falls »auto\-print« nicht deaktiviert ist. Das Argument \fIRückgabewert\fP ist eine GNU\-Erweiterung. .TP Q [\fIRückgabewert\fP] Das \*(sd\-Skript sofort ohne Verarbeitung weiterer Eingabe beenden. Dies ist eine GNU\-Erweiterung. .TP r\ \fIDateiname\fP Aus \fIDateiname\fP eingelesenen Text anhängen .TP R\ \fIDateiname\fP Eine Zeile aus \fIDateiname\fP einlesen und anhängen. Jeder Aufruf des Befehls liest eine Zeile der Datei. Dies ist eine GNU\-Erweiterung. .SS "Befehle, die Adressbereiche akzeptieren" .TP { Beginnt einen Befehlsblock (Ende mit einem }) .TP b\ \fIMarke\fP Verzweigt zu \fIMarke\fP. Falls \fIMarke\fP fehlt, verzweigt zum Ende des Skripts .TP c \e .TP \fIText\fP Ersetzt die ausgewählte Zeile mit \fIText\fP, der eingebettete Zeilenumbrüche mit vorangestelltem Rückschrägstrich (»backslash«) enthält .TP d Löscht den Musterbereich. Beginnt den nächsten Zyklus. .TP D Falls der Musterbereich keinen Zeilenumbruch enthält, wird ein neuer Zyklus begonnen, als ob der Befehl »d« angegeben worden wäre. Andernfalls wird der Text im Musterbereich bis zu dem ersten Zeilenumbruch gelöscht und der Zyklus mit dem entstandenen Musterbereich neu gestartet, ohne eine neue Eingabezeile zu lesen. .TP h H Kopiert/Hängt den Musterbereich in den Haltebreich (hold space) (an) .TP g G Kopiert/Hängt den Haltebereich in den Musterbereich (an) .TP l Führt die aktuelle Zeile in einer »visuell eindeutigen« Art auf .TP l\ \fIBreite\fP Führt die aktuelle Zeile in einer »visuell eindeutigen« Art auf und bricht dabei nach \fIBreite\fP Zeichen um. Dies ist eine GNU\-Erweiterung. .TP n N Liest/Hängt die nächste Zeile der Eingabe in den Musterbereich (an) .TP p Gibt den aktuellen Musterbereich aus. .TP P Gibt bis zum ersten eingebetteten Zeilenumbruch im aktuellen Musterbereich aus. .TP s/\fIRegAusdr\fP/\fIErsatz\fP/ Sucht die Entsprechung von \fIRegAusdr\fP im Musterbereich und falls erfolgreich, ersetzt den passenden Teil mit \fIErsatz\fP. \fIErsatz\fP kann das besondere Zeichen \fB&\fP enthalten, um auf den Teil des Musterbereichs zu verweisen, der passte, und die besonderen Maskiersequenzen \e1 bis \e9, die auf die entsprechenden passenden Teilausdrücke in \fIRegAusdr\fP verweisen. .TP t\ \fIMarke\fP Falls s/// eine erfolgreiche Ersetzung durchgeführt hat, seit die letzte Eingabezeile gelesen wurde und seit dem letzten t\- oder T\-Befehl, dann wird zu \fIMarke\fP verzweigt. Falls \fIMarke\fP fehlt, wird zum Ende des Skripts verzweigt. .TP T\ \fIMarke\fP Falls kein s/// eine erfolgreiche Ersetzung durchgeführt hat, seit die letzte Eingabezeile gelesen wurde und seit dem letzten t\- oder T\-Befehl, dann wird zu \fIMarke\fP verzweigt. Falls \fIMarke\fP fehlt, wird zum Ende des Skripts verzweigt. .TP w\ \fIDateiname\fP Schreibt den aktuellen Musterbereich nach \fIDateiname\fP .TP W\ \fIDateiname\fP Schreibt die erste Zeile des aktuellen Musterbereichs in \fIDateiname\fP. Dies ist eine GNU\-Erweiterung. .TP x Tauscht den Inhalt des Halte\- und Musterbereichs .TP y/\fIQuelle\fP/\fIZiel\fP/ Übersetzt die Zeichen im Musterbereich, die in \fIQuelle\fP auftauchen, in die entsprechenden Zeichen in \fIZiel\fP .SH Adressen Befehle von \*(Sd können ohne Adresse angegeben werden. In diesem Fall werden sie für alle Eingabezeilen ausgeführt. Wird eine Adresse angegeben, werden sie nur für Zeilen ausgeführt, die auf diese Adresse passen. Werden zwei Adressen (das Maximum) angegeben, dann wird der Befehl für alle Eingabezeilen ausgeführt, die auf den einschließenden Bereich passen, der bei der ersten Adresse beginnt und bis zur zweiten Adresse läuft. Es gibt drei Dinge, die Sie bei Adressbereichen beachten sollten: Die Syntax lautet \fIAdr1\fP,\fIAdr2\fP (d.h. die Adressen werden durch ein Komma getrennt), die Zeile, auf die \fIAdr1\fP passt, wird immer akzeptiert, selbst falls \fIAdr2\fP eine davor liegende Zeile auswählen sollte und falls \fIAdr2\fP ein regulärer Ausdruck ist, wird er nicht gegen die Zeile, auf die \fIAdr1\fP passte, geprüft. .PP Nach der Adresse (oder dem Adressbereich) und vor dem Befehl kann ein \fB!\fP eingefügt werden, das angibt, dass der Befehl nur ausgeführt werden darf, falls die Adresse (oder der Adressbereich) \fBnicht\fP passt. .PP Die folgenden Adresstypen werden unterstützt: .TP \fINummer\fP Passt nur auf die angegebene Zeile \fINummer\fP (die über Dateien hinweg kummulativ ansteigt, außer die Option \fB\-s\fP ist auf der Befehlszeile angegeben worden). .TP \fIErster\fP~\fIAbstand\fP Passt auf jede \fIAbstand\fPs Zeile, beginnend mit \fIErster\fP. Beispielsweise wird »sed \-n 1~2p« alle ungeraden Zeilen in dem Eingabestrom ausgeben und die Adresse 2~5 wird auf jede fünfte Zeile, beginnend mit der zweiten, passen. \fIErster\fP kann Null sein, in diesem Fall verhält sich \*(sd als ob er identisch mit \fIAbstand\fP wäre (dies ist eine Erweiterung). .TP $ Passt auf die letzte Zeile .TP /\fIRegAusdr\fP/ Passt auf Zeilen, die auf den regulären Ausdruck \fIRegAusdr\fP passen. Der Abgleich erfolgt auf dem aktuellen Musterraum, der mit Befehlen wie »s///« verändert werden kann. .TP \e\fBc\fP\fIRegAusdr\fP\fBc\fP Passt nur auf Zeilen, die auf den regulären Ausdruck \fIRegAusdr\fP passen. Das \fBc\fP kann jedes Zeichen sein. .PP GNU\-\*(sd unterstützt auch einige besondere 2\-Adressformen: .TP 0,\fIAdr2\fP Beginnt in dem Zustand »passe auf erste Adresse« bis \fIAdr2\fP gefunden wird. Dies ist ähnlich zu 1,\fIAdr2\fP, abgesehen davon, dass wenn \fIAdr2\fP auf die allererste Zeile der Eingabe passt, der Ausdruck 0,\fIAdr2\fP sich am Ende seines Bereichs befinden wird, während der Ausdruck 1,\fIAdr2\fP sich noch am Anfang seines Bereichs befinden wird. Dies funktioniert nur, falls \fIAdr2\fP ein regulärer Ausdruck ist. .TP \fIAdr1\fP,+\fIN\fP Passt auf \fIAdr1\fP und die \fIN\fP auf \fIAdr1\fP folgenden Zeilen .TP \fIAdr1\fP,~\fIN\fP Passt auf \fIAdr1\fP und die \fIAdr1\fP folgenden Zeilen bis zu der nächsten Zeile, deren Eingabezeilennummer ein Vielfaches von \fIN\fP ist .SH "REGULÄRE AUSDRÜCKE" POSIX.2\-BREs \fIsollten\fP unterstützt werden. Dies erfolgt allerdings aus Leistungsgründen nicht vollständig. Die Sequenz \fB\en\fP in einem regulären Ausdruck passt auf das Zeilenumbruchzeichen und ähnliches gilt für \fB\ea\fP, \fB\et\fP und andere Sequenzen. Die Option \fI\-E\fP schaltet auf die Verwendung von erweiterten regulären Ausdrücken um; sie wurde seit Jahren in GNU Sed unterstützt und ist jetzt in POSIX enthalten. .SH FEHLER .PP Schicken Sie Fehlerberichte (auf Englisch) an \fBbug\-sed@gnu.org\fP. Geben Sie auch bitte die Ausgabe von »sed \-\-version« im E\-Mail\-Text an, falls irgendwie möglich. .SH AUTOR Geschrieben von Jay Fenlason, Tom Lord, Ken Pizzini, Paolo Bonzini, Jim Meyering und Assaf Gordon. GNU\-Sed\-Homepage: . Allgemeine Hilfe beim Einsatz von GNU\-Software: . Fehlerberichte (auf Englisch) per E\-Mail an: . .SH COPYRIGHT Copyright \(co 2018 Free Software Foundation, Inc. Lizenz GPLv3+: .UR https://gnu.org/licenses/gpl.html GNU GPL Version 3 .UE oder neuer. .br Dies ist freie Software: Sie können sie verändern und weitergeben. Es gibt KEINE GARANTIE, soweit gesetzlich zulässig. .SH "SIEHE AUCH" \fBawk\fP(1), \fBed\fP(1), \fBgrep\fP(1), \fBtr\fP(1), \fBperlre\fP(1), sed.info, eines der verschiedenen Bücher über \*(sd, .na die \*(sd\-FAQ (http://sed.sf.net/grabbag/tutorials/sedfaq.txt), http://sed.sf.net/grabbag/. .PP Die vollständige Dokumentation für \fBsed\fP wird als Texinfo\-Handbuch gepflegt. Wenn die Programme \fBinfo\fP(1) und \fBsed\fP auf Ihrem Rechner ordnungsgemäß installiert sind, können Sie mit dem Befehl .IP \fBinfo sed\fP .PP auf das vollständige Handbuch zugreifen. .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Helge Kreutzmann und Mario Blättermann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .