.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright (C) 2014 Marko Myllynen .\" .\" %%%LICENSE_START(GPLv2+_DOC_FULL) .\" This is free documentation; you can redistribute it and/or .\" modify it under the terms of the GNU General Public License as .\" published by the Free Software Foundation; either version 2 of .\" the License, or (at your option) any later version. .\" .\" The GNU General Public License's references to "object code" .\" and "executables" are to be interpreted as the output of any .\" document formatting or typesetting system, including .\" intermediate and printed output. .\" .\" This manual is distributed in the hope that it will be useful, .\" but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of .\" MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. 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Wird keine Ausgabedatei angegeben, schreibt \fBiconv\fP in die Standardausgabe. .PP Falls die \fIQuellkodierung\fP und/oder \fIZielkodierung\fP nicht angegeben ist, werden die Vorgaben dafür aus der Zeichenkodierung der aktuellen Locale abgeleitet. .SH OPTIONEN .TP \fB\-f\fP\fI Quellkodierung\fP, \fB\-\-from\-code=\fP\fIAusgangskodierung\fP verwendet die angegebene \fIQuellkodierung\fP für die Zeichen der Eingabe. .TP \fB\-t\fP\fI Zielkodierung\fP, \fB\-\-to\-code=\fP\fIZielkodierung\fP verwendet die angegebene \fIZielkodierung\fP für die Zeichen der Ausgabe. .IP Falls die Zeichenkette \fB//IGNORE\fP an die \fIZielkodierung\fP angehängt wird, dann werden nicht umwandelbare Zeichen verworfen und nach der Umwandlung eine Fehlermeldung ausgegeben. .IP Falls die Zeichenkette \fB//TRANSLIT\fP an die \fIZielkodierung\fP angehängt wird, werden Zeichen »transliteriert« (umgeschrieben), falls das notwendig und möglich ist. Das bedeutet, dass ein im Ziel\-Zeichensatz nicht darstellbares Zeichen durch ein oder mehrere ähnlich aussehende Zeichen dargestellt werden kann. Zeichen, die im Ziel\-Zeichensatz nicht verfügbar sind, aber auch nicht umgeschrieben werden können, werden in der Ausgabe durch ein Fragezeichen (?) ersetzt. .TP \fB\-l\fP, \fB\-\-list\fP listet alle bekannten Zeichensatzkodierungen auf. .TP \fB\-c\fP verwirft stillschweigend Zeichen, die nicht umgewandelt werden können, anstatt das Programm zu beenden, wenn solche Zeichen erkannt werden. .TP \fB\-o\fP\fI Ausgabedatei\fP, \fB\-\-output=\fP\fIAusgabedatei\fP verwendet die angegebene \fIAusgabedatei\fP für die Ausgabe. .TP \fB\-s\fP, \fB\-\-silent\fP wird ignoriert; wird nur aus Kompatibilitätsgründen bereitgestellt. .TP \fB\-\-verbose\fP schreibt Fortschrittsinformationen in die Standardfehlerausgabe, wenn mehrere Dateien verarbeitet werden. .TP \fB\-?\fP, \fB\-\-help\fP Benutzungshinweise ausgeben und beenden. .TP \fB\-\-usage\fP gibt eine kurze Aufrufzusammenfassung aus und beendet das Programm. .TP \fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP gibt für \fBiconv\fP die Versionsnummer, die Lizenz und einen Haftungsausschluss aus. .SH EXIT\-STATUS Null bei Erfolg, von Null verschieden bei Fehlern. .SH UMGEBUNGSVARIABLEN Intern verwendet das Programm \fBiconv\fP die Funktion \fBiconv\fP(3), die wiederum auf \fIgconv\fP\-Module zurückgreift (dynamisch geladene gemeinsame Bibliotheken), um von einer Zeichenkodierung in eine andere umzuwandeln. Vor dem Aufruf von \fBiconv\fP(3) muss das Programm \fBiconv\fP zuerst mittels \fBiconv_open\fP(3) einen Umwandlungsdeskriptor zuweisen. Die Vorgehensweise der letzteren Funktion wird durch das Setzen der Umgebungsvariable \fBGCONV_PATH\fP beeinflusst: .IP * 3 Falls \fBGCONV_PATH\fP nicht gesetzt ist, lädt \fBiconv_open\fP(3) die systemweite, von \fBiconvconfig\fP(8) erstellte \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicherdatei. Anschließend werden, basierend auf der Konfiguration, die zur Umwandlung erforderlichen \fBgconv\fP\-Module geladen. Falls die systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicherdatei nicht verfügbar ist, wird die systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei verwendet. .IP * Falls \fBGCONV_PATH\fP definiert ist (als eine durch Doppelpunkte getrennte Liste aus Pfadnamen), dann wird der systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicher nicht verwendet. Stattdessen versucht \fBiconv_open\fP(3) zunächst die Verzeichnisse in \fBGCONV_PATH\fP in der dort angegebenen Reihenfolge nach Konfigurationsdateien zu durchsuchen, danach die systemweite \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei. Falls ein Verzeichnis keine \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei enthält, werden sämtliche eventuell enthaltenen \fBgconv\fP\-Module ignoriert. Falls ein Verzeichnis eine \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationsdatei enthält und festgestellt wird, dass ein für die Umwandlung erforderliches Modul in diesem Verzeichnis verfügbar ist, dann wird das benötigte Modul von dort geladen; die Reihenfolge bestimmt, dass das zuerst in \fBGCONV_PATH\fP gefundene Modul geladen wird. Dies ermöglicht Benutzern, eigene Module zu verwenden und selbst die systemweit verfügbaren Module zu ersetzen, indem sie solche Module in \fBGCONV_PATH\fP\-Verzeichnissen bereitstellen. .SH DATEIEN .TP \fI/usr/lib/gconv\fP Üblicher \fBgconv\fP\-Vorgabemodulpfad. .TP \fI/usr/lib/gconv/gconv\-modules\fP Übliche, systemweite Vorgabedatei für die \fBgconv\fP\-Modulkonfiguration. .TP \fI/usr/lib/gconv/gconv\-modules.cache\fP Üblicher \fBgconv\fP\-Modulkonfigurationszwischenspeicher. .SH "KONFORM ZU" POSIX.1\-2001. .SH BEISPIELE Text aus der Zeichenkodierung ISO 8859\-15 in UTF\-8 umwandeln: .PP .in +4n .EX $ \fBiconv \-f ISO\-8859\-15 \-t UTF\-8 < Eingabe.txt > Ausgabe.txt\fP .EE .in .PP Das nächste Beispiel wandelt von UTF\-8 in ASCII um, mit Umschreibung, falls möglich: .PP .in +4n .EX $ \fBecho abc ß α € àḃç | iconv \-f UTF\-8 \-t ASCII//TRANSLIT\fP abc ss ? EUR abc .EE .in .SH "SIEHE AUCH" \fBlocale\fP(1), \fBuconv\fP(1), \fBiconv\fP(3), \fBnl_langinfo\fP(3), \fBcharsets\fP(7), \fBiconvconfig\fP(8) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Mario Blättermann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .