.\" -*- coding: UTF-8 -*- .\" Copyright 1993 David Metcalfe (david@prism.demon.co.uk) .\" .\" %%%LICENSE_START(VERBATIM) .\" Permission is granted to make and distribute verbatim copies of this .\" manual provided the copyright notice and this permission notice are .\" preserved on all copies. .\" .\" Permission is granted to copy and distribute modified versions of this .\" manual under the conditions for verbatim copying, provided that the .\" entire resulting derived work is distributed under the terms of a .\" permission notice identical to this one. .\" .\" Since the Linux kernel and libraries are constantly changing, this .\" manual page may be incorrect or out-of-date. The author(s) assume no .\" responsibility for errors or omissions, or for damages resulting from .\" the use of the information contained herein. The author(s) may not .\" have taken the same level of care in the production of this manual, .\" which is licensed free of charge, as they might when working .\" professionally. .\" .\" Formatted or processed versions of this manual, if unaccompanied by .\" the source, must acknowledge the copyright and authors of this work. .\" %%%LICENSE_END .\" .\" References consulted: .\" Linux libc source code .\" Lewine's _POSIX Programmer's Guide_ (O'Reilly & Associates, 1991) .\" 386BSD man pages .\" .\" Modified 1993-03-29, David Metcalfe .\" Modified 1993-04-28, Lars Wirzenius .\" Modified 1993-07-24, Rik Faith (faith@cs.unc.edu) .\" Modified 1995-05-18, Rik Faith (faith@cs.unc.edu) to add .\" better discussion of problems with rand on other systems. .\" (Thanks to Esa Hyyti{ (ehyytia@snakemail.hut.fi).) .\" Modified 1998-04-10, Nicolás Lichtmaier .\" with contribution from Francesco Potorti .\" Modified 2003-11-15, aeb, added rand_r .\" 2010-09-13, mtk, added example program .\" .\"******************************************************************* .\" .\" This file was generated with po4a. Translate the source file. .\" .\"******************************************************************* .TH RAND 3 "1. November 2020" "" Linux\-Programmierhandbuch .SH BEZEICHNUNG rand, rand_r, srand \- Pseudo\-Zufallszahlengenerator .SH ÜBERSICHT .nf \fB#include \fP .PP \fBint rand(void);\fP .PP \fBint rand_r(unsigned int *\fP\fIseedp\fP\fB);\fP .PP \fBvoid srand(unsigned int \fP\fIseed\fP\fB);\fP .fi .PP .RS -4 Mit Glibc erforderliche Feature\-Test\-Makros (siehe \fBfeature_test_macros\fP(7)): .RE .PP \fBrand_r\fP(): .RS 4 Seit Glibc 2.24: _POSIX_C_SOURCE >= 199506L .br Glibc 2.23 und älter _POSIX_C_SOURCE .RE .SH BESCHREIBUNG Die Funktion \fBrand\fP() gibt eine pseudo\-zufällige Ganzzahl im Bereich 0 bis \fBRAND_MAX\fP inklusive zurück (d.h. dem mathematischen Bereich [0,\ \fBRAND_MAX\fP]). .PP Die Funktion \fBsrand\fP() setzt ihr Argument als Seed (Zufallswert zum Erzeugen kryptografischer Schlüssel) für eine neue Reihe von pseudo\-zufälligen Ganzzahlen ein, die von \fBrand\fP() zurückgegeben werden. Diese Sequenzen sind durch Aufruf von \fBsrand\fP() mit dem selben Seed\-Wert wiederholbar. .PP Wenn kein Seed angegeben wird, wird automatisch 1 als Seed\-Wert für \fBrand\fP() genommen. .PP Die Funktion \fBrand\fP() ist nicht ablaufinvariant, da sie versteckten Status benutzt, der bei jedem Aufruf geändert wird. Dies ist möglicherweise nur der Seed\-Wert, der beim nächsten Aufruf verwendet werden soll, oder etwas komplizierteres. Um ein reproduzierbares Verhalten für eine Anwendung mit Threads zu erhalten, muss dieser Status explizit gesetzt werden; dies kann mit der ablaufinvarianten Funktion \fBrand_r\fP() erledigt werden. .PP Wie \fBrand\fP() gibt \fBrand_r\fP() eine pseudo\-zufällige Ganzzahl im Bereich [0,\ \fBRAND_MAX\fP] zurück. Das Argument \fIseedp\fP ist ein Zeiger auf einen \fIunsigned int\fP, der benutzt wird, um den Status zwischen Aufrufen zu speichern. Falls \fBrand_r\fP() mit dem gleichen Anfangswert für die Ganzzahl aufgerufen wird, auf die \fIseedp\fP zeigt, und der Wert zwischen den Aufrufen nicht verändert wurde, dann wird das Ergebnis die gleiche pseudo\-zufällige Sequenz sein. .PP Der Wert, auf den das Argument \fIseedp\fP von \fBrand_r\fP() zeigt, stellt nur einen kleinen Anteil des Status bereit, daher wird diese Funktion nur ein schwacher Pseudo\-Zufallsgenerator sein. Probieren Sie stattdessen \fBdrand48_r\fP(3). .SH RÜCKGABEWERT Die Funktionen \fBrand\fP() und \fBrand_r\fP() geben einen Wert zwischen 0 und \fBRAND_MAX\fP (inklusive) zurück. Die Funktion \fBsrand\fP() gibt keinen Wert zurück. .SH ATTRIBUTE Siehe \fBattributes\fP(7) für eine Erläuterung der in diesem Abschnitt verwandten Ausdrücke. .TS allbox; lbw25 lb lb l l l. Schnittstelle Attribut Wert T{ \fBrand\fP(), \fBrand_r\fP(), \fBsrand\fP() T} Multithread\-Fähigkeit MT\-Safe .TE .SH "KONFORM ZU" Die Funktionen \fBrand\fP() und \fBsrand\fP() richten sich nach SVr4, 4.3BSD, C89, C99 und POSIX.1\-2001. Die Funktion \fBrand_r\fP() richtet sich nach POSIX.1\-2001. POSIX.1\-2008 kennzeichnet \fBrand_r\fP() als veraltet. .SH ANMERKUNGEN Die Versionen von \fBrand\fP() und \fBsrand\fP() in der Linux C\-Bibliothek benutzen den selben Zufallszahlengenerator wie \fBrandom\fP(3) und \fBsrandom\fP(3), daher sollten niederwertige Bits genauso zufällig wie höherwertige Bits sein. Bei älteren Implementierungen von \fBrand\fP() sind niederwertige Bits jedoch viel weniger zufällig als höherwertige Bits. Benutzen Sie diese Funktion nicht in Anwendungen, die portierbar sein sollen, wenn ein hochwertiger Zufall benötigt wird. (Benutzen Sie stattdessen \fBrandom\fP(3).) .SH BEISPIELE POSIX.1\-2001 gibt das folgende Beispiel einer Implementierung von \fBrand\fP() und \fBsrand\fP(), das vielleicht nützlich ist, wenn es darum geht, die gleiche Abfolge auf zwei unterschiedlichen Rechnern zu erhalten. .PP .in +4n .EX static unsigned long next = 1; /* es wird angenommen, dass RAND_MAX 32767 ist */ int myrand(void) { next = next * 1103515245 + 12345; return((unsigned)(next/65536) % 32768); } void mysrand(unsigned int seed) { next = seed; } .EE .in .PP Das folgende Programm kann benutzt werden, um eine pseudo\-zufällige Sequenz anzuzeigen, die durch \fBrand\fP() erzeugt wird, wenn ein bestimmter Zufallsstartwert (Zufallswert zum Erzeugen kryptografischer Schlüssel) vorgegeben wird. .PP .in +4n .EX #include #include int main(int argc, char *argv[]) { int r, nloops; unsigned int seed; if (argc != 3) { fprintf(stderr, "Aufruf: %s \en", argv[0]); exit(EXIT_FAILURE); } seed = atoi(argv[1]); nloops = atoi(argv[2]); srand(seed); for (int j = 0; j < nloops; j++) { r = rand(); printf("%d\en", r); } exit(EXIT_SUCCESS); } .EE .in .SH "SIEHE AUCH" \fBdrand48\fP(3), \fBrandom\fP(3) .SH KOLOPHON Diese Seite ist Teil der Veröffentlichung 5.10 des Projekts Linux\-\fIman\-pages\fP. Eine Beschreibung des Projekts, Informationen, wie Fehler gemeldet werden können, sowie die aktuelle Version dieser Seite finden sich unter \%https://www.kernel.org/doc/man\-pages/. .PP .SH ÜBERSETZUNG Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von Patrick Rother , Chris Leick und Mario Blättermann erstellt. .PP Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die .UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html GNU General Public License Version 3 .UE oder neuer bezüglich der Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen. .PP Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden, schicken Sie bitte eine E-Mail an die .MT debian-l10n-german@lists.debian.org Mailingliste der Übersetzer .ME .