.\" -*- coding: UTF-8 -*-
.\" Copyright (C) 1999-2011, 2013-2023 Free Software Foundation, Inc.
.\"
.\" This document is dual-licensed. You may distribute and/or modify it
.\" under the terms of either of the following licenses:
.\"
.\" * The GNU General Public License, as published by the Free Software
.\" Foundation, version 3 or (at your option) any later version. You
.\" should have received a copy of the GNU General Public License
.\" along with this program. If not, see
.\" .
.\"
.\" * The GNU Free Documentation License, as published by the Free
.\" Software Foundation, version 1.2 or (at your option) any later
.\" version, with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no
.\" Back-Cover Texts. You should have received a copy of the GNU Free
.\" Documentation License along with this program. If not, see
.\" .
.\"
.\"*******************************************************************
.\"
.\" This file was generated with po4a. Translate the source file.
.\"
.\"*******************************************************************
.TH NANO 1 "Version 7.2" "Januar 2023"
.SH BEZEICHNUNG
nano \- »Nano's ANOther editor«, inspiriert von Pico
.SH ÜBERSICHT
\fBnano\fP [\fIOptionen\fP] [[\fB+\fP\fIZeile\fP[\fB,\fP\fISpalte\fP]] \fIDatei\fP] …
.sp
\fBnano\fP [\fIOptionen\fP] [[\fB+\fP[\fBcrCR\fP](\fB/\fP|\fB?\fP)\fIZeichenkette\fP] \fIDatei\fP] …
.SH BESCHREIBUNG
\fBnano\fP ist ein kleiner und freundlicher Editor. Er kopiert das Aussehen und
Verhalten von Pico, ist aber freie Software und implementiert verschiedene
Funktionen, die Pico fehlen, wie beispielsweise: Öffnen mehrerer Dateien,
zeilenweises Rollen, Rückgängig machen und Wiederholen, farbige
Syntaxhervorhebung, Zeilennummern und fließenden Umbruch überlanger Zeilen.
.sp
Wenn Sie in der Befehlszeile einen Dateinamen angeben, können Sie den Cursor
in einer bestimmten Zeile platzieren, indem Sie die Zeilennummer mit einem
Pluszeichen (\fB+\fP) dem Dateinamen voranstellen. Mit einem Komma können Sie
sogar die gewünschte Spalte angeben. Der Cursor kann in die erste oder
letzte Zeile des Vorkommens einer bestimmten Zeichenkette gesetzt werden,
indem Sie diese Zeichenkette nach einem \fB+/\fP oder \fB+?\fP dem Dateinamen
voranstellen. Fügen Sie zusätzlich ein \fBc\fP und/oder \fBr\fP nach dem
Pluszeichen ein, wird für die Zeichenkette Groß\-/Kleinschreibung
berücksichtigt beziehungsweise die Zeichenkette als regulärer Ausdruck
betrachtet. Diese Suchmodi können explizit deaktiviert werden, indem Sie
Groß\- statt Kleinschreibung verwenden: \fBC\fP und/oder \fBR\fP. Wenn die
Zeichenkette Leerzeichen enthält, muss sie in Anführungszeichen gesetzt
werden. Ein Beispiel, in dem eine Datei geöffnet und der Cursor beim ersten
Vorkommen des Wortes »Foo« gesetzt werden soll:
.sp
.RS 4
\fBnano +c/Foo \fP\fIDatei\fP
.RE
.sp
Als Spezialfall: wird beim Aufruf anstatt eines Dateinamens ein Minuszeichen
(\fB\-\fP) angegeben, liest \fBnano\fP Daten aus der Standardeingabe.
.SH BEARBEITUNG
Eingabe von Text und Bewegen innerhalb einer Datei ist einfach: durch
Eingabe der Buchstaben und Verwenden der normalen Cursortasten. Befehle
können Sie mit der Strg\-Taste (^) und den Alt\- oder Metatasten (M\-)
eingeben. Die Eingabe \fB^K\fP löscht die aktuelle Zeile und schreibt sie in
die Zwischenablage. Mehrere aufeinander folgende Eingaben von \fB^K\fP
schreiben die gelöschten Zeilen zusammen in die Zwischenablage. Jede
Bewegung des Cursors oder Eingabe eines anderen Befehls führt dazu, dass die
nächste Eingabe von \fB^K\fP die Zwischenablage überschreibt. Ein \fB^U\fP fügt
den aktuellen Inhalt der Zwischenablage an der aktuellen Cursorposition ein.
.sp
Wenn ein etwas genauerer Textteil ausgeschnitten oder kopiert werden soll,
können Sie die Markierung mit \fB^6\fP beginnen, den Cursor zum gewünschten
Ende bewegen (der markierte Text wird nun hervorgehoben) und dann mit \fB^K\fP
den Text ausschneiden oder mit \fBM\-6\fP in die Zwischenablage kopieren. Sie
können den markierten Text auch mit \fB^O\fP in einer Datei speichern oder mit
\fB^T^T\fP die Rechtschreibung prüfen lassen.
.sp
In einigen Terminals kann Text auch mit den Pfeiltasten bei gedrückt
gehaltener Umschalttaste markiert werden. Wenn Sie außerdem die Strg\- oder
Alt\-Taste gedrückt halten, wird dies beschleunigt. Durch jede Bewegung des
Cursors ohne Gedrückthalten der Umschalttaste wird eine solche Auswahl
abgebrochen.
.sp
Ein gültiger Unicode\-Codepunkt kann durch Eingabe von \fBM\-V\fP, gefolgt von
den Hexadezimalstellen des Codepunkts, in den Puffer eingefügt werden
(beendet mit der \fB\fP oder der \fB\fP,
falls es weniger als sechs Stellen sind). Ein wörtlicher Steuercode (außer
\fB^J\fP) kann durch Eingabe von \fBM\-V\fP, gefolgt von der entsprechenden
Tastenfolge, eingefügt werden.
.sp
Die zwei Zeilen am unteren Bildschirmrand zeigen einige wichtige Befehle;
die eingebaute Hilfe (\fB^G\fP) listet alle verfügbaren Befehle auf. Die
voreingestellten Tastaturschnellzugriffe können über eine Datei \fInanorc\fP
geändert werden, siehe \fBnanorc\fP(5).
.SH OPTIONEN
.TP
\fB\-A\fP, \fB\-\-smarthome\fP
macht die Pos1\-Taste intelligenter. Wenn die Pos1\-Taste irgendwo gedrückt
wird, außer am äußersten Anfang von Nicht\-Leerraum in einer Zeile, dann
springt der Cursor zu diesem Anfang (entweder vorwärts oder
rückwärts). Befindet sich der Cursor bereits an dieser Position, springt er
zum tatsächlichen Anfang der Zeile.
.TP
\fB\-B\fP, \fB\-\-backup\fP
sichert beim Speichern einer Datei die vorherige Version mit dem Namen der
aktuellen Datei, dem eine Tilde (\fB~\fP) angehängt wird.
.TP
\fB\-C\ \fP\fIVerzeichnis\fP, \fB\-\-backupdir=\fP\fIVerzeichnis\fP
erstellt nicht nur eine Sicherungsdatei und behält diese, sondern erstellt
eine eindeutig nummerierte Datei jedes Mal, wenn eine Datei gespeichert wird
– sofern Sicherungen aktiviert sind (\fB\-B\fP). Die eindeutig nummerierten
Dateien werden im angegebenen \fIVerzeichnis\fP gespeichert.
.TP
\fB\-D\fP, \fB\-\-boldtext\fP
verwendet für die Benutzeroberfläche Fettdruck anstelle von inversem
Text. Dies kann durch Setzen der Optionen \fBtitlecolor\fP, \fBstatuscolor\fP,
\fBkeycolor\fP, \fBfunctioncolor\fP, \fBnumbercolor\fP und/oder \fBselectedcolor\fP in
Ihrer Datei \fBnanorc\fP außer Kraft gesetzt werden. Siehe \fBnanorc\fP(5).
.TP
\fB\-E\fP, \fB\-\-tabstospaces\fP
wandelt jeden eingegebenen Tabulator in Leerzeichen um, und zwar in die
Anzahl der Leerzeichen, wie der Tabulator an dieser Position einnehmen
würde.
.TP
\fB\-F\fP, \fB\-\-multibuffer\fP
liest standardmäßig eine Datei in einen neuen Puffer ein.
.TP
\fB\-G\fP, \fB\-\-locking\fP
aktiviert beim Bearbeiten von Dateien die Dateisperrung im Vim\-Stil.
.TP
\fB\-H\fP, \fB\-\-historylog\fP
speichert die letzten 100 Suchzeichenketten, Ersetzungszeichenketten und
ausgeführten Befehle, so dass sie in späteren Sitzungen leicht
wiederverwendet werden können.
.TP
\fB\-I\fP, \fB\-\-ignorercfiles\fP
übergeht sowohl die systemweite \fInanorc\fP als auch die \fInanorc\fP des
Benutzers.
.TP
\fB\-J\ \fP\fIZahl\fP, \fB\-\-guidestripe=\fP\fIZahl\fP
blendet einen Markierungsbalken in der angegebenen Spalte ein, anhand dessen
Sie die Breite des Texts besser beurteilen können. Die Farbe des Balkens
kann mit der Anweisung \fBset stripecolor\fP in Ihrer Datei \fInanorc\fP angepasst
werden.
.TP
\fB\-K\fP, \fB\-\-rawsequences\fP
interpretiert Escape\-Sequenzen direkt, anstatt sie durch \fBncurses\fP
übersetzen zu lassen. Falls Sie diese Option benötigen, damit einige Tasten
korrekt funktionieren, bedeutet das, dass die von Terminfo bereitgestellte
Terminalbeschreibung dem tatsächlichen Verhalten Ihres Terminals nicht
vollständig entspricht. Dies kann beispielsweise passieren, wenn Sie sich
per SSH an einer BSD\-Maschine anmelden. Wenn Sie diese Option verwenden,
wird die Mausunterstützung in \fBnano\fP deaktiviert.
.TP
\fB\-L\fP, \fB\-\-nonewlines\fP
fügt nicht automatisch einen Zeilenvorschub an, wenn ein Text nicht mit
einem solchen endet. (Das kann dazu führen, dass Sie POSIX\-inkompatible
Textdateien speichern.)
.TP
\fB\-M\fP, \fB\-\-trimblanks\fP
entfernt angehängten Leerraum beim automatischen harten Umbruch oder bei der
Ausrichtung von Text vom Ende der Zeile.
.TP
\fB\-N\fP, \fB\-\-noconvert\fP
deaktiviert die automatische Umwandlung von Dateien aus dem DOS/Mac\-Format.
.TP
\fB\-O\fP, \fB\-\-bookstyle\fP
fasst beim Ausrichten jede Zeile, die mit Leerraum beginnt, als Beginn eines
Absatzes auf (außer wenn automatisches Einrücken aktiviert ist).
.TP
\fB\-P\fP, \fB\-\-positionlog\fP
protokolliert für die 200 zuletzt bearbeiteten Dateien die letzte Position
des Cursors und setzt ihn beim erneuten Öffnen der Datei wieder an diese
Stelle.
.TP
\fB\-Q "\fP\fIregulärer_Ausdruck\fP\fB"\fP, \fB\-\-quotestr="\fP\fIregulärer_Ausdruck\fP\fB"\fP
legt den regulären Ausdruck für die Übereinstimmungsfindung für Zitate
fest. Der Vorgabewert ist »\fB^([\ \et]*([!#%:;>|}]|//))+\fP«. (Beachten
Sie, dass dabei \fB\et\fP für den echten Tabulator steht.) Dadurch wird es
ermöglicht, beim Verfassen von E\-Mails Blöcke aus zitiertem Text neu
auszurichten und Blöcke von Zeilenkommentaren beim Schreiben von Quellcode
neu umzubrechen.
.TP
\fB\-R\fP, \fB\-\-restricted\fP
aktiviert den eingeschränkten Modus: Es wird nichts aus einer Datei gelesen
oder in diese geschrieben, die nicht in der Befehlszeile übergeben
wurde. Das bedeutet, dass keine Verlaufsdateien gelesen oder geschrieben
werden, keine Rechtschreibprüfung erlaubt wird, nichts an eine Datei
angehängt oder ihr vorangestellt oder die Datei unter einem anderen Namen
gespeichert wird, wenn bereits ein Name vergeben wurde; außerdem werden
keine Sicherungsdateien erstellt. Sie können den eingeschränkten Modus auch
aktivieren, indem Sie \fBnano\fP mit einem Namen aufrufen, der mit »r« beginnt
(zum Beispiel \fBrnano\fP).
.TP
\fB\-S\fP, \fB\-\-softwrap\fP
zeigt Zeilen, die länger als die Bildschirmbreite sind, in mehreren Zeilen
an (Sie können diesen fließenden Zeilenumbruch so einrichten, dass an
Leerzeichen statt grob am Bildschirmrand umgebrochen wird, indem Sie auch
\fB\-\-atblanks\fP verwenden). (Die frühere kurze Option \fB\-$\fP ist nun als
veraltet anzusehen.)
.TP
\fB\-T\ \fP\fIAnzahl\fP, \fB\-\-tabsize=\fP\fIAnzahl\fP
setzt die Größe (Breite) von Tabulatoren auf die angegebene \fIAnzahl\fP
Spalten. Die \fIAnzahl\fP muss größer als 0 sein. Der Vorgabewert ist \fB8\fP.
.TP
\fB\-U\fP, \fB\-\-quickblank\fP
blendet die Statuszeile bereits nach einem Tastendruck anstelle von 20
aus. Beachten Sie, dass die Option \fB\-c\fP (\fB\-\-constantshow\fP) dies außer
Kraft setzt. Wenn die Option \fB\-\-minibar\fP oder \fB\-\-zero\fP wirksam ist,
blendet \fB\-\-quickblank\fP eine Meldung bereits nach 0,8 Sekunden anstelle der
vorgegebenen 1,5 Sekunden aus.
.
.TP
\fB\-V\fP, \fB\-\-version\fP
gibt die Versionsnummer aus und beendet das Programm.
.TP
\fB\-W\fP, \fB\-\-wordbounds\fP
erkennt Wortgrenzen anders, indem Interpunktionszeichen als Teil eines
Wortes angesehen werden.
.TP
\fB\-X "\fP\fIZeichen\fP\fB"\fP, \fB\-\-wordchars="\fP\fIZeichen\fP\fB"\fP
gibt an, welche anderen Zeichen (neben den normalen alphanumerischen
Zeichen) als Teil eines Wortes betrachtet werden sollen. Wenn Sie diese
Option verwenden, dann werden Sie wahrscheinlich die Option \fB\-W\fP
(\fB\-\-wordbounds\fP) nicht benötigen.
.TP
\fB\-Y\ \fP\fIName\fP, \fB\-\-syntax=\fP\fIName\fP
gibt den Namen der zu verwendenden Syntaxhervorhebung an. Verwendet werden
die in den \fInanorc\fP\-Dateien definierten Syntaxhervorhebungen.
.TP
\fB\-Z\fP, \fB\-\-zap\fP
bewirkt, dass durch Drücken einer unmodifizierten Rückschritt\- oder
Entf\-Taste der markierte Bereich gelöscht wird (anstelle eines einzelnen
Zeichens und ohne Auswirkung auf die Zwischenablage).
.TP
\fB\-a\fP, \fB\-\-atblanks\fP
bricht bei aktiviertem fließendem Zeilenumbruch bei Leerräumen anstatt immer
beim Erreichen des Bildschirmrandes um.
.TP
\fB\-b\fP, \fB\-\-breaklonglines\fP
bricht die aktuelle Zeile automatisch hart um, wenn sie zu lang wird. Diese
Option ist das Gegenstück zu \fB\-w\fP (\fB\-\-nowrap\fP) – die zuletzt angegebene
Option ist wirksam.
.TP
\fB\-c\fP, \fB\-\-constantshow\fP
zeigt die Cursorposition permanent in der Statuszeile an. Beachten Sie, dass
dies \fB\-U\fP (\fB\-\-quickblank\fP) außer Kraft setzt.
.TP
\fB\-d\fP, \fB\-\-rebinddelete\fP
interpretiert die Entf\- und Rückschrittasten anders, so dass sowohl
Rückschritt als auch Entf korrekt funktionieren. Sie sollten diese Option
nur verwenden, wenn auf Ihrem System entweder die Rückschrittaste als
Entf\-Taste wirkt oder die Entf\-Taste als Rückschrittaste.
.TP
\fB\-e\fP, \fB\-\-emptyline\fP
verwendet die Leerzeile unter der Titelleiste nicht und lässt diese leer.
.TP
\fB\-f\ \fP\fIDatei\fP, \fB\-\-rcfile=\fP\fIDatei\fP
liest zum Setzen der Optionen für \fBnano\fP nur die angegebene \fIDatei\fP,
anstatt sowohl die systemweite \fBnanorc\fP als auch die des Benutzers zu
lesen.
.TP
\fB\-g\fP, \fB\-\-showcursor\fP
macht den Cursor im Dateibrowser (indem er auf den hervorgehobenen Eintrag
gesetzt wird) und im Hilfebetrachter sichtbar. Dies ist für Benutzer mit
Braille\-Zeile oder weniger schwerwiegenden Sehbehinderungen nützlich.
.TP
\fB\-h\fP, \fB\-\-help\fP
zeigt eine Zusammenfassung der verfügbaren Befehlszeilenoptionen an und
beendet das Programm.
.TP
\fB\-i\fP, \fB\-\-autoindent\fP
rückt eine neue Zeile automatisch um die gleiche Anzahl Tabulatoren und/oder
Leerzeichen wie die vorhergehende Zeile ein (oder wie die nächste Zeile,
wenn die vorhergehende Zeile der Anfang eines Absatzes ist).
.TP
\fB\-j\fP, \fB\-\-jumpyscrolling\fP
rollt den Inhalt des Puffers um einen halben Bildschirminhalt statt um eine
Zeile.
.TP
\fB\-k\fP, \fB\-\-cutfromcursor\fP
bewirkt, dass der Befehl zum Ausschneiden von Text (normalerweise \fB^K\fP) nur
von der aktuellen Cursorposition bis zum Ende der Zeile anstatt die gesamte
Zeile ausschneidet.
.TP
\fB\-l\fP, \fB\-\-linenumbers\fP
Zeigt Zeilennummern links vom Textbereich an. (Jede Zeile mit einem Anker
erhält außerdem eine Markierung im Randbereich.)
.TP
\fB\-m\fP, \fB\-\-mouse\fP
aktiviert Mausunterstützung, falls dies auf Ihrem System verfügbar ist. Wenn
aktiviert, können Sie den Cursor mittels Mausklicks platzieren, die
Markierung (mit einem Doppelklick) setzen und Tastenkombinationen
ausführen. Die Maus wird im X Window System funktionieren, und auch auf der
Konsole, wenn gpm läuft. Text kann weiterhin durch Ziehen markiert werden,
während die Umschalttaste gedrückt gehalten wird.
.TP
\fB\-n\fP, \fB\-\-noread\fP
fasst jeden in der Befehlszeile übergebenen Namen als neue Datei auf. Dies
ermöglicht \fBnano\fP, in benannte Pipes (Weiterleitungen) zu schreiben: Es
wird mit einem leeren Puffer begonnen und in die Pipe geschrieben, wenn der
Benutzer die »Datei« speichert. Auf diese Weise kann \fBnano\fP als Editor in
Kombination mit beispielsweise \fBgpg\fP verwendet werden, ohne dass erst
sensible Daten auf die Festplatte geschrieben werden müssen.
.TP
\fB\-o\ \fP\fIVerzeichnis\fP, \fB\-\-operatingdir=\fP\fIVerzeichnis\fP
legt das Verzeichnis fest, in dem gearbeitet werden soll. Dadurch wird
\fBnano\fP veranlasst, etwas Ähnliches wie ein »Chroot« (temporäres
Wurzelverzeichnis) einzurichten.
.TP
\fB\-p\fP, \fB\-\-preserve\fP
erhält die Sequenzen XON und XOFF (\fB^Q\fP und \fB^S\fP), so dass diese vom
Terminal abgefangen werden.
.TP
\fB\-q\fP, \fB\-\-indicator\fP
zeigt eine Bildlaufleiste am rechten Rand des Editorfensters an. Es zeigt
die Position des Sichtfeldes im Puffer an, sowie welcher Anteil des Puffers
vom Sichtfeld abgedeckt ist.
.TP
\fB\-r\ \fP\fIAnzahl\fP, \fB\-\-fill=\fP\fIAnzahl\fP
legt die gewünschte Breite für die Ausrichtung und den automatischen harten
Zeilenumbruch auf die angegebene \fIAnzahl\fP Spalten fest. Ist die \fIAnzahl\fP 0
oder kleiner, wird ein harter Zeilenumbruch an der Bildschirmbreite minus
der \fIAnzahl\fP Spalten ausgeführt, wodurch sich der Umbruchpunkt an der
Bildschirmbreite orientiert und sich mit verändert, wenn die
Bildschirmbreite geändert wird. Der Vorgabewert ist \fB\-8\fP.
.TP
\fB\-s "\fP\fIProgramm\fP [\fIArgument\fP …]\fB"\fP, \fB\-\-speller="\fP\fIProgramm\fP [\fIArgument\fP …]\fB"\fP
gibt das für die Rechtschreibprüfung und \-korrektur zu verwendende Programm
an, welches statt der eingebauten Korrektur verwendet werden soll, die
\fBhunspell\fP(1) oder \fBspell\fP(1) aufruft.
.TP
\fB\-t\fP, \fB\-\-saveonexit\fP
speichert einen geänderten Puffer stets ohne Nachfrage (beim Beenden mit
\fB^X\fP).
.TP
\fB\-u\fP, \fB\-\-unix\fP
speichert eine Datei standardmäßig im Unix\-Format. Dies setzt das
Standardverhalten von \fBnano\fP außer Kraft, in dem eine Datei in dem Format
gespeichert wird, in dem sie bereits vorliegt. Diese Option ist wirkungslos,
wenn Sie auch \fB\-\-noconvert\fP angeben.
.TP
\fB\-v\fP, \fB\-\-view\fP
zeigt lediglich die Datei an und verhindert die Bearbeitung
(schreibgeschützter Modus). In diesem Modus ist es dem Benutzer gestattet,
auch andere Dateien zur Betrachtung zu öffnen, außer wenn ebenfalls
\fB\-\-restricted\fP angegeben ist.
.TP
\fB\-w\fP, \fB\-\-nowrap\fP
bricht die aktuelle Zeile nicht automatisch hart um, wenn sie zu lang
wird. Dies ist die Vorgabe. Diese Option ist das Gegenstück zu \fB\-b\fP
(\fB\-\-breaklonglines\fP) – die zuletzt angegebene Option ist wirksam.
.TP
\fB\-x\fP, \fB\-\-nohelp\fP
zeigt die zwei Hilfezeilen am unteren Rand des Bildschirms nicht an.
.TP
\fB\-y\fP, \fB\-\-afterends\fP
bewirkt, dass »Strg+Pfeiltaste rechts« und »Strg+Entf« am Wortende anstatt
am Wortanfang stoppt.
.TP
\fB\-!\fP, \fB\-\-magic\fP
Wenn weder der Name noch die erste Zeile der Datei einen Hinweis liefert,
wird versucht, die anwendbare Syntax mittels Libmagic zu bestimmen.
.TP
\fB\-%\fP, \fB\-\-stateflags\fP
verwendet die obere rechte Ecke des Bildschirms zum Anzeigen einiger
Statusindikatoren, wenn Folgendes aktiv ist: \fBI\fP bei automatischer
Einrückung, \fBM\fP bei Markierungen, \fBL\fP bei hartem Umbruch überlanger
Zeilen, \fBR\fP bei der Aufzeichnung eines Makros und \fBS\fP bei fließendem
Zeilenumbruch. Wenn der Puffer geändert wurde, wird ein Stern (*) nach dem
Dateinamen in der Mitte der Titelleiste angezeigt.
.TP
\fB\-_\fP, \fB\-\-minibar\fP
unterdrückt die Anzeige der Titelleiste und zeigt stattdessen am unteren
Bildschirmrand im Bereich der Statuszeile Informationen zum aktuellen Puffer
an. In dieser »Minibar« wird links der Dateiname angezeigt, gefolgt von
einem Raute\-Zeichen, falls der Puffer geändert wurde. Rechts wird Folgendes
angezeigt: die aktuelle Zeilen\- und Spaltennummer, der Code des Zeichens
unter dem Cursor (im Unicode\-Format: U+xxxx), die gleichen Indikatoren, wie
sie auch mit \fB\-\-stateflags\fP angezeigt werden, sowie ein Prozentsatz, wie
weit sich der Cursor in der Datei befindet (zeilenbezogen). Beim Laden oder
Speichern einer Datei und auch beim Wechsel zwischen Puffern wird nach dem
Dateinamen die Anzahl der Zeilen im Puffer angezeigt. Diese Zahl wird nach
dem nächsten Tastendruck gelöscht oder durch einen [i/n]\-Zähler ersetzt,
falls mehrere Puffer geöffnet sind. Die Zeile einschließlich Spaltennummer
sowie der Zeichencode werden nur dann angezeigt, wenn \fB\-\-constantshow\fP
verwendet wird. Mit \fBM\-C\fP können Sie die Anzeige ein\- oder ausblenden. Die
Statusindikatoren werden nur angezeigt, wenn \fB\-\-stateflags\fP verwendet wird.
.TP
\fB\-0\fP, \fB\-\-zero\fP
verbirgt alle Elemente der Benutzerschnittstelle (Titelleiste, Statuszeile
und Hilfezeilen) und verwendet alle Zeilen des Terminals für die Anzeige des
Pufferinhalts. Die Statuszeile erscheint nur dann, wenn eine wichtige
Meldung anzuzeigen ist und wird nach 1,5 Sekunden oder beim nächsten
Tastendruck ausgeblendet. Mit \fBM\-Z\fP kann die Anzeige der Titelleiste und
Statuszeile und mit \fBM\-X\fP die Anzeige der Hilfezeilen ein\- oder
ausgeschaltet werden.
.SH UMSCHALTUNGEN
Unter den oben genannten Optionen können einige auch ein\- und ausgeschaltet
werden, wenn \fBnano\fP läuft. Beispielsweise schaltet \fBM\-L\fP den harten
Umbruch langer Zeilen, \fBM\-S\fP den fließenden Umbruch, \fBM\-N\fP die Anzeige der
Zeilennummern, \fBM\-M\fP die Verwendung der Maus, \fBM\-I\fP die automatische
Einrückung und \fBM\-X\fP die Anzeige der Hilfezeilen ein oder aus. Am Ende des
mit \fB^G\fP angezeigten Hilfetexts finden Sie eine vollständige Liste.
.sp
Der Umschalter \fBM\-X\fP ist speziell: Er funktioniert in allen Menüs, außer im
Hilfebetrachter und im Linter. Alle anderen Umschalter funktionieren nur im
Hauptmenü.
.SH DATEIEN
Wenn \fB\-\-rcfile\fP angegeben ist, liest \fBnano\fP nur die angegebene Datei zum
Setzen der Optionen, Syntaxhervorhebung und Tastenbindungen. Ohne diese
Option wird \fBnano\fP zwei Konfigurationsdateien lesen: zuerst die \fInanorc\fP
des Systems (falls diese existiert) und danach die \fInanorc\fP des Benutzers
(falls diese existiert), entweder \fI~/.nanorc\fP oder
\fI$XDG_CONFIG_HOME/nano/nanorc\fP oder \fI~/.config/nano/nanorc\fP, je nachdem,
welche zuerst gefunden wird. Siehe \fBnanorc\fP(5) für weitere Informationen zu
den möglichen Inhalten dieser Dateien.
.sp
Siehe \fI/usr/share/nano/\fP und \fI/usr/share/nano/extra/\fP für die verfügbaren
Definitionen der farblichen Syntaxhervorhebungen.
.SH ANMERKUNGEN
Die Option \fB\-z\fP (\fB\-\-suspendable\fP) wurde entfernt. Das Schieben in den
Hintergrund ist standardmäßig aktiviert und ist über \fB^T^Z\fP
erreichbar. Falls Sie zum Schieben in den Hintergrund ein einfaches \fB^Z\fP
bevorzugen, fügen Sie \fBbind ^Z suspend main\fP zu Ihrer Nanorc hinzu.
.sp
Falls kein alternativer Befehl zur Rechtschreibprüfung in der Befehlszeile
oder in einer der \fInanorc\fP\-Dateien angegeben ist, sucht \fBnano\fP in der
Umgebungsvariable \fBSPELL\fP danach.
.sp
In einigen Fällen versucht \fBnano\fP, den Puffer in einer Notfalldatei zu
speichern. Dies geschieht hauptsächlich dann, wenn \fBnano\fP ein SIGHUP oder
SIGTERM empfängt oder der Speicher ausgeschöpft ist. Der Puffer wird in eine
Datei namens \fInano.save\fP geschrieben, falls für den Puffer noch kein Name
vergeben wurde, oder die Endung \fI.save\fP wird zum aktuellen Dateinamen
hinzugefügt. Falls eine Notfalldatei gleichen Namens im aktuellen
Verzeichnis bereits existiert, wird außer der Endung \fI.save\fP eine Zahl
hinzugefügt (zum Beispiel \fI.save.1\fP, damit sie eindeutig unterscheidbar
wird. Im Mehrpuffer\-Modus schreibt \fBnano\fP alle offenen Puffer in deren
jeweilige Notfalldateien.
.SH FEHLER
Die Aufzeichnung und Wiedergabe von Tastaturmakros funktioniert nur in einem
Terminalemulator fehlerfrei, jedoch nicht in einer Linux\-Konsole (VT), da
Letztere standardmäßig nicht zwischen modifizierten und unmodifizierten
Pfeiltasten unterscheiden kann.
.sp
Bitte melden Sie alle andere Fehler, die sie entdecken, auf:
.br
\fIhttps://savannah.gnu.org/bugs/?group=nano\fP.
.sp
Wenn \fBnano\fP abstürzt, speichert es alle geänderten Puffer sicherheitshalber
in Dateien mit der Endung \fB.save\fP. Falls es Ihnen gelingt, den Absturz zu
reproduzieren und Sie einen Backtrace haben wollen, dann definieren Sie die
Umgebungsvariable \fBNANO_NOCATCH\fP.
.SH HOMEPAGE
\fIhttps://nano\-editor.org/\fP
.SH "SIEHE AUCH"
\fBnanorc\fP(5)
.sp
\fI/usr/share/doc/nano/\fP (oder äquivalent auf Ihrem System)
.PP
.SH ÜBERSETZUNG
Die deutsche Übersetzung dieser Handbuchseite wurde von
Mario Blättermann
erstellt.
.PP
Diese Übersetzung ist Freie Dokumentation; lesen Sie die
.UR https://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html
GNU General Public License Version 3
.UE
oder neuer bezüglich der
Copyright-Bedingungen. Es wird KEINE HAFTUNG übernommen.
.PP
Wenn Sie Fehler in der Übersetzung dieser Handbuchseite finden,
schicken Sie bitte eine E-Mail an die
.MT debian-l10n-german@lists.debian.org
Mailingliste der Übersetzer
.ME .